03. Februar 2015


Benefizveranstaltung von Daphne Blamage und Sir Peter:

Die Bietigheimer Zeitung berichtete am Montag, 2. Februar 2015, über den Auftritt von Dirk Bieling alias Daphne Blamaga zugunsten der Kinderhilfe-Ghana e.V.:

„Paris, London, New York – Erligheim ist anders“Daphne Blamage alias Dirk Bieling und Musiker Peter Maile mit einem eindrucksvollen Auftritt Fast familiär war der Auftritt von Travestiekünstlerin Daphne Blamage in Erligheims Vorderer Kelter. Die Diva sang und witzelte für die Erligheimer Kinderhilfe-Ghana.

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Daphne Blamage im Erligheimer Bürgerhaus

Schnell fand Daphne Blamage bei ihrem Auftritt in der Vorderen Kelter in Erligheim drei Running Gags, die sie den ganzen – sehr unterhaltsamen Abend – durchzog: „Paris, London, New York – Erligheim ist anders“ zählte die in Besigheim als Dirk Bieling geborene Daphne Blamage ihre angeblichen Auftrittsorte auf. Und tatsächlich, dass Erligheim anders ist, bewies der Abend: Dirk Bieling im roten Kleid oder in der goldenen Paillette wurde mit viel Applaus empfangen. Anders war auch der Grund für die Veranstaltung: Die erst 25 Jahre alte Ramona Stahl hatte den Abend organisiert, um Geld für den Verein Kinderhilfe-Ghana zu sammeln. Allein mit dem Eintrittsgeld kamen so 2000 Euro zusammen, die Spenden, die während der Pause gegeben wurden, nicht eingerechnet. Dass sich Ramona Stahl und ihre Freunde in so jungem Alter für den Bau einer Schule in Ghana engagieren, beeindruckte Daphne Blamage. Die beiden lernten sich auf Dirk Bielings Hochzeitsreise nach Afrika kennen – schnell wurde der Kontakt enger. Zudem hat Bieling mit Erligheims Bürgermeister Rainer Schäuffele, der auch beim Auftritt seines Schulkameraden zu Gast war, in Besigheim das Abitur gemacht. Das Erligheim anders ist, bewies auch ein kurzer trauriger Moment des Abends: Die Künstlerin erzählte von dem Tod eines Freundes aus Großbottwar, der in der vergangenen Woche plötzlich verstarb und Frau, drei Kinder und einen angefangenen Hausbau hinterlässt. Spontan füllten die Erligheimer Besucher die rote Tasche der Diva mit Spenden für die Familie. Der zweite rote Faden: „Beton-Uli“. Der saß in der ersten Reihe des 150-köpfigen Publikums (die Kelter war ausverkauft) und mischte sich anfangs wortgewaltig in den Auftritt der Künstlerin ein. Die parierte mit bissigen, aber nie plumpen Kommentaren. Der Gebrauchtwarenhändler, der sich selbst einen „Beton-Charme“ bescheinigte, wurde zum Ziel der spöttischen, bis an die Gürtellinie, aber nie darunter gehenden, Witze der Künstlerin. Der dritte Running-Gag: ein Frauen-Kegelclub aus Erligheim, von Daphne Blamage in einen lesbischen Kegelclub umbenannt. Schnell galt die ganze Sympathie des Travestiestars den Frauen in den ersten beiden Reihen, die „viel besser schnippen, mitsingen und lachen können als Heteros es je vermögen“, so Daphne Blamage. Eingebettet in die sensible Art der Künstlerin, auf alles, was im Saal passierte, zu reagieren, gab es Chansons. Und hier überzeugte die Stimme des Mannweibs vor allem in den tiefen, kräftigen Passagen: Angefangen mit den Songs aus dem Musical „Cabaret“, bis hin zu eigenen Kompositionen auf fremde Melodien. „Reim dich oder ich krieg dich“ hieß da die Devise – Unterhaltung pur kam dabei raus. Und bei den musikalischen Beiträgen glänzte vor allem „Sir Peter“, Peter Maile aus Aalen. Er spielte den E-Bass wie einen Kontrabass und wie er auf dem Akkordeon Gefühle erzeugte, das war höchstes musikalisches Niveau. Wenn die Töne von Daphne Blamage nicht ganz so saßen, wie sie sollten, dann saß Peter Mailes Musik hieb- und stichfest. Im Doppelpack sind die beiden ein Dreamteam. Daphne Blamage zeigte in Erligheim nicht nur, dass die Gemeinde und ihre Bewohner anders sind, auch dass sie eine ganz eigene Art der Travestiekunst erfunden hat. Es wäre ihr zu wünschen, dass sie auch in Paris, London und New York auftreten kann.